 | Wenn sich die Pfarrei als wichtige Erscheinungsform von Kirche aus der Anvertrauung einer bestimmten Gemeinschaft an den Pfarrer als ihren „pastor proprius“ definiert (vgl. c. 515 § 1 CIC), dann ist das Verhältnis dieser beiden Wesenselemente zueinander essenziell für das korrekte Verständnis von „Pfarrei“. Daher stellt sich aus kanonistischer Sicht durchaus die Frage, wie sich dieses Rechtsverhältnis angesichts der Aufgabe des Pfarrers, die „cura pastoralis“ auszuüben, verstehen lässt. Die Untersuchung versucht – unter Einbeziehung einschlägiger Judikatur der Apostolischen Signatur – hierauf aus der „negativen Perspektive“ eines unwirksamen bzw. schädlichen Dienstes des Pfarrers und den Einwirkungsmöglichkeiten hiergegen eine Antwort zu geben. Damit will sie helfen, nicht nur dieses Rechtsverhältnis, sondern auch die damit verbundenen Rechtsstellungen näher zu verstehen, was auch Implikationen bezüglich der Mitverantwortung der Gläubigen für die Sendung der Pfarrei einschließt.
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