Schola Gregoriana Monacensis
Die unter diesem Namen im November 1998 gegründete Choralschola setzt sich aus derzeitigen und ehemaligen Studenten der Hochschule für Musik und Theater München zusammen. Ihren besonderen Auftrag sieht sie darin, dem in den letzten Jahrzehnten neu erwachten Interesse gerecht zu werden, das dem gregorianischen Choral als Fundament der abendländischen Musikgeschichte entgegengebracht wird. In ihrer Interpretation gregorianischer Gesänge weiß sie sich den Ergebnissen der Forschungen der letzten fünfzig Jahre auf dem Gebiet der Gregorianischen Semiologie verpflichtet, denen zufolge sich das immense Repertoire dieses bis ins 8./9. Jahrhundert zurückgehenden Liturgiegesangs als künstlerisch hochstehender Organismus von pulsierendem Leben darstellt.
Das Ensemble übte in den acht Jahren seines Bestehens eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland aus (Österreich, Italien, Schweiz, Belgien, Holland) und folgte dabei Einladungen bis nach Portugal und Südkorea.
Auf der 1999 erschienenen CD „Gaudete cum laetitia“ ist es mit gregorianischen Gesängen der Advents- und Fastenzeit zu hören. Im Frühjahr 2001 bzw. Herbst 2002 folgten die CD’s „Resurrexit et ascendit“ bzw. „Vidimus stellam“ mit den Propriumsgesängen von Ostern und Christi Himmelfahrt bzw. Weihnachten und Epiphanie im Dialog mit Orgelwerken Charles Tournemires (Orgel: Harald Feller). Die Aufnahmen des Ensembles stießen in der Fachwelt auf ein ungeteilt positives Echo.
Derzeit besteht die Schola aus acht Mitgliedern: Christian Dostal, Christian Förschner, Christoph Liebl, Christian Meister, Sebastian Schober, Franz Schuller, Felix Spreng und Stephan Zippe.
PROFESSOR DR. JOHANNES BERCHMANS GÖSCHL ist der Gründer und Leiter der Schola Gregoriana Monacensis. Er studierte am Pontificio Istituto Musica Sacra in Rom Kirchenmusik und promovierte unter Dom Eugène Cardine (Solesmes) im Gregorianischen Choral. Nach Lehraufträgen in München und Saarbrücken wurde er 1983 als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl für Gregorianischen Choral und katholische Liturgik an die Hochschule für Musik und Theater München berufen. Diesen Lehrstuhl hatte er bis zu seiner Emeritierung im Juli 2006 inne. Von 1978 bis 1994 war er Kantor der Erzabtei St. Ottilien. Das von ihm zusammen mit Luigi Agustoni erarbeitete dreibändige Werk „Einführung in die Interpretation des Gregorianischen Chorals“ vermittelt einen umfassenden Einblick in den gegenwärtigen Forschungsstand der Gregorianischen Semiologie und die damit verbundenen aufführungspraktischen Fragestellungen des Gregorianischen Chorals. Seit 1999 ist er Präsident der Internationalen Studiengesellschaft für Gregorianischen Choral AISCGre (Associazione Internazionale Studi di Canto Gregoriano). Einladungen, bei Gregorianik-Kursen als Dozent zu wirken, führen ihn regelmäßig in die ganze Welt. Derzeit ist ihm auch die künstlerische Leitung der Choralschola St. Nikolai, Kiel, übertragen.
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