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Das liebevoll gestaltete, reichlich bebilderte und und sehr angenehm zu lesende „Altöttinger Lesebuch – Fundstücke und Hintergründe zur Altöttinger Heimat- und Wallfahrtsgeschichte“ ist nicht etwa ein weiterer Stadt- oder Wallfahrtsführer zum 525jährigen Jubiläum der Altöttinger Wallfahrt 2014, sondern zeigt in lockerer Form heimat- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge dieses geistlichen Zentrums Bayerns auf. Es setzt oft dort an, wo herkömmliche Führer bereits einen Punkt machen. So beinhaltet es ausgesprochene „Fundstücke“ aus höchst unterschiedlichen Quellen und geht z.B. der Frage nach, wie Constanze Mozart in Altötting fotografiert werden konnte, was der Humanist Aventin, Kurfürst Maximilian I., Kaiser Napoleon, der Reiseschriftsteller Karl May, die Kommunistin Rosa Luxemburg, die Braut der Landshuter Hochzeit oder der Weiß Ferdl mit Altötting zu tun haben. Es zeigt aber auch die „Hintergründe“ der Altöttinger Sehenswürdigkeiten auf und geht ihnen in ihren geschichtlichen Entwicklungen und Ableitungen auf den Grund. So greift es etwa die Frage auf, warum der älteste Teil der Gnadenkapelle achteckig ist und auf welche historischen und teilweise antiken Wurzeln Votivbilder, Votivgaben, Devotionalien, die Goldene Rose, die Dioramen oder das Panorama zurückzuführen sind und in welchen kulturhistorischen Kontext der „Tod von Eding“ oder die Herzbestattungen der Wittelsbacher einzuordnen sind. Damit ermöglicht das Lesebuch in einem weiten historischen Querschnitt einen „Rundgang der anderen Art“ durch Altötting und seine fast 1300-jährige Geschichte.
„Rundum gelungenes und äußerst preiswertes Werk“ (Weiß-Blaue Rundschau Juni/Juli 2014)
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