Benedikt und seine Regel

Casey, Michael

Coenobium

Gedanken zum gemeinsamen Leben

Coenobium

Das lateinisch-griechische Wort „coenobium“ bedeutet wörtlich übersetzt „gemeinsames Leben“. Es bezeichnet ein Kloster, in dem Mönche oder Nonnen in einer ständigen Gemeinschaft unter Regel und Abt oder Äbtissin leben. Das Zusammenleben ist dabei keine Nebensache, das den persönlichen Heilsweg eher stört, sondern hilft entscheidend, die eigene Berufung zu entdecken: Am vollständigsten entsprechen wir Gottes Bild von uns, wenn wir uns mit den Menschen um uns herum völlig und zutiefst verbinden. Die „Schule des Klosters“ vermittelt, dass gerade die Anforderungen des Gemeinschaftslebens zu Frieden und innerer Reifung führen möchten.

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Salmann (ed.), Elmar

Die Regel Benedikts als fremder Gast

Vier Lesarten

Die Regel Benedikts als fremder Gast

Für unser Projekt einer zeitgemäßen Relecture der Regel des hl. Benedikt galt der Grundsatz: »Gute Bücher, man muss sie nur ganz anders lesen«. Wir entschieden uns für eine aufblickende Lektüre (Roland Barthes) und blickten also nicht nur in den Text und seine Entstehungsgeschichte, sondern auch immer wieder aus dem Buch heraus in andere Bücher, in unsere Umgebung, auf uns selbst. Die kurzen Regeldeutungen verstehen sich daher vor allem als Einladung an die Leserinnen und Leser, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen in diesem großartigen Lebensbuch des 6. Jahrhunderts.
Mit Texten von Marcel Albert (Gerleve), Raphaela Brüggenthies (Eibingen), Elmar Salmann (Gerleve) und Beda Sonnenberg (Plankstetten).
Buchvorstellung in Kloster Eibingen am 10. Oktober.
Interview des Domradios mit den Autoren

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Puzicha, Michaela

Benedikt von Nursia

Hinführung zu Leben und Werk

Benedikt von Nursia

Die Benediktusregel hat eine unvergleichbare und bis heute anhaltende Wirkungsgeschichte, die über Jahrhunderte mit der abendländischen Kultur-, Kirchen- und Politikgeschichte eng verbunden ist. Wer ist diese Persönlichkeit, auf den die Regel ihren Namen zurückführt? Wer hat diese Wirkungsgeschichte in Gang gesetzt, die heute noch Klöster auf der ganzen Welt prägt? Dieser Überblick führt zu den wenigen Quellen der benediktinischen Tradition hin, beleuchtet die geistliche Weisung der Benediktusregel und beschreibt die Wirkungsgeschichte bis zur Gegenwart. Dritte, komplett überarbeitete Auflage.

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Albert, Marcel

Freunde fürs Leben

Mönche und Bücher

Freunde fürs Leben

Benedikt von Nursia (um 480-547) nennt in seiner Mönchsregel das Lesen eine Beschäftigung, die ebenso nützlich sei wie die Handarbeit. Er erhebt sie sogar zum Rang einer „göttlichen Lesung“. Über die Jahrhunderte haben Klöster und Mönche ein besonderes Näheverhältnis zu Büchern entwickelt, das man Freundschaft nennen darf. Bücher begleiten uns lange Strecken unseres Lebens, oft sogar ein Leben lang. Manchmal geben sie Rat oder stellen Fragen, manchmals spenden sie Trost und führen uns in uns selbst. Ihre Freundschaft ist unsere Freude.

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Richter (ed.), ThomasKaftan OSB (ed.), Oliver J.

Traditio legis (ebook)

Schlaglichter auf 1200 Jahre Rezeptionsgeschichte der Gestalt des Benedikt von Aniane

Traditio legis (ebook)

Am 11. Februar 821 starb der Abt Benedikt von Aniane in dem von ihm gegründeten Kloster Inda nahe der kaiserlichen Pfalz Aachen. Nach seiner conversio war der Adlige zunächst ein rigoroser Verfechter monastischer Askese. Später wandte er sich dem Quellenstudium der überlieferten Klosterregeln zu, fasste sie im Codex Regularum zusammen und versuchte mit der Concordia Regularum die bestmögliche Regel zu finden. So wurde er zu einem Verfechter der Regula Benedicti im Rahmen der karolingischen Reform. Diesen zu Unrecht vergessenen monastischen Pionier wieder in den Vordergrund der Forschung zu stellen, ist das Anliegen des vorliegenden Sammelbandes. Dabei legen die Autoren einen besonderen Schwerpunkt auf Aspekte der Rezeptionsgeschichte seit dem Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert.

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Puzicha, Michaela

„Nimm diese Regel...“ (RB 73,8)

Aufsätze und Vorträge zur Benediktusregel III

„Nimm diese Regel...“  (RB 73,8)

Die Benediktusregel konfrontiert uns mit einem Text aus der Mitte des 6. Jahrhunderts. Dank seiner Rezeptionsgeschichte sowie durch seine reformierende und prägende Kraft als gelebte Mönchsregel ist dieser Text über Jahrhunderte hinweg immer präsent geblieben. Sie ist bis heute die geistliche Quelle für das Leben von Mönchen, Nonnen, Oblaten und an benediktinischer Spiritualität interessierten Menschen. Allerdings steht sie auch in einer historischen Differenz und zeitlichen Distanz zu unserer Lebenswelt und verlangt eine immer neue Aktualisierung.

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Stresius, Lothar

Die Geduld umarmen

Metaphern in der Benediktusregel

Die Geduld umarmen

Die Benediktusregel vermittelt ihre Weisheit über eine Vielzahl von Bildern: Der Mönch wird eingeladen, das „Ohr seines Herzens zu neigen“, die Gemeinschaft soll ihr Leben im Kloster als eine „Werkstatt“ verstehen und in schwierigen Situationen die „Geduld umarmen“. Solche Metaphern sind nicht nur rhetorischer Schmuck, sondern verdichten im Bild komplexe geistliche Zusammenhänge. Sie enthalten damit spirituelle Kernbotschaften, welche diese Studie anhand von 17 Bildworten der Benediktusregel erschließen möchte.

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Raupach (ed.), Manfred

Glossographie der Regula Benedicti

Das Korpus der lateinischen RB-Glossierungen (KORB)

Glossographie der Regula Benedicti

Mit den Reformbestimmungen des Konzils von Aachen (816–819) wurde die Regula Benedicti für alle Klöster des Frankenreiches verbindlich. Neben den Kommentaren trugen vor allem die Glossen zu einem angemessenen Regelverständnis bei. In der Zeit zwischen 800 und dem 11. Jahrhundert sind sie in 20 Handschriften aus dem gesamten westeuropäischen Sprachraum überliefert. Bis heute existiert keine annähernd vollständige Übersicht. Mit der synoptischen Präsentation von ca. 2800 Stichwörtern des Regeltextes und ihren lateinischen (und volkssprachigen) Interpretamenten erfährt in KORB die Mehrzahl der ca. 10000 Glosseneinträge aus allen derzeit bekannten RB-Glossaren ihre erste Veröffentlichung.

Ediert in Zusammenarbeit mit Ekkehard Zöfgen.

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AIM Bulletin 118 (2020)

Leben und Tod im Mönchtum

AIM Bulletin 118 (2020)

Jean-Pierre Longeat OSB: Editorial
Humberto Rincón Fernández OSB: Eucharistie und Dienst. Gastfreundschaft als klösterliche
Mission (Johannes 13,1-15)
Nathalie Raymond: Der Friedhof des Benediktinerklosters Thiên Binh – offen für das Leben
Monique Hébrard: Der Friedhof der sieben Mönche von Tibhirine
Pascale Fourmentin OCSO: Natur zwischen Himmel und Erde. Koningsakker – Naturfriedhof einer Klostergemeinschaft
Jean-Pierre Longeat OSB: Die Sargproduktion von New Melleray
Roger Gil: Lebenslektionen von Paul zu Krankheit und Tod
Marie-Pierre Nhu’ Ý OSB: Totenliturgie – vietnamesische Traditionen und monastische Riten
Irénée Jonnart OSB: Dem Schlaf des Todes widerstehen
Nicolas Stebbing OSB angl.: Anglikaner und Benediktiner
Bernard Guékam OSB: Arbeit und Klosterleben. Mit den Händen beten
Armand Veilleux OCSO: Abt Ambrose Southey OCSO (1923-2013)
Maria Maddalena Magni OSB: Äbtissin Anna Maria Cànopi OSB (1931-2019)
Nirmala Narikunnel OSB: Äbtissin Teresita D’Silva OSB (1933-2019)
Mauro Giuseppe Lepori OCist: „Sich allen nützlich erweisen.“ Zum Jubiläum der Carta Caritatis
Éric Delaissé: Die Carta caritatis (1119-2019) – Dokument der Einheit zwischen Gemeinschaften
Enrique Contreras OSB: Rückblick auf die zwölfte Lateinamerikanische Begegnung der Klöster
Jean-Pierre Longeat OSB: Reise nach Argentinien

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Puzicha OSB (ed.), Michaela

Quellen und Texte zur Benediktusregel

Quellen und Texte zur Benediktusregel

Die Benediktusregel nimmt als eines der letzten Zeugnisse der Spätantike bewusst das Erbe der patristischen Epoche und der vorbenediktinischen Mönchsüberlieferung auf. Der Verfasser der Regel versteht sein Werk im Rahmen dieser Traditionen und beruft sich auf die Autorität der „Väter“. Dies geschieht nicht unbedingt in ausgewiesenen Zitaten, sondern in nicht gekennzeichneten wörtlichen Übernahmen, in Anspielungen, Wendungen und Begriffen, in übereinstimmenden Themen und Weisungen. So wird ein Netz von Texten erkennbar, das die Benediktusregel durchzieht und sie mit der voraufgehenden Überlieferung fest verknüpft. Will der heutige Leser diese Regel verstehen, muss er „die Welt hinter dem Text“ erfassen und die theologischen, spirituellen und monastischen Parallelen und Hinweise erkennen. Der vorliegende Textband bietet eine Auswahl aus der Überlieferung, aus der Benedikt geschöpft hat. Die Zusammenstellung von Väterzeugnissen zu jedem einzelnen Kapitel der Regel ermöglicht es, sich einen Überblick über den Reichtum zu verschaffen, auf den Benedikt zurückgreifen konnte. Diese Kontinuität bindet das Erbe der Alten Kirche in den Text der Regel ein und überlieferte es so an das heraufziehende Frühmittelalter.

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