Dissertationen. Philosophische Reihe

Die „Philosophische Reihe“ veröffentlicht Dissertationen im Fachbereich Philosophie. Anfragen zur Reihe bitte an mail@eos-books.com richten.

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Ragni, Marco

Die Herausforderung des menschlichen Freiheitsverständnisses

Zum Stand der neurowissenschaftlichen Debatte

Die Herausforderung des menschlichen Freiheitsverständnisses

Die Frage nach dem freien Willen – dem „liberum arbitrium“ – ist eine der zentralen Problemstellungen in Philosophie und Theologie, welche positiv beantwortet erst eine ethische, juristische und psychologische Bewertung menschlicher Handlungen ermöglicht. Zunehmend wird diese Frage auch mit Methoden der Hirnforschung untersucht. Nicht wenige Neurowissenschaftler vertreten dabei die Auffassung, dass der menschliche Wille durch rein unbewusste neuronale Prozesse determiniert sei, wodurch die bewusste mentale Abwägung bei wichtigen Entscheidungen kausal irrelevant würde. Diese Arbeit stellt die Befunde neurowissenschaftlicher Experimente in Bezug auf die menschliche Willensfreiheit dar und analysiert die oftmals zugrunde liegenden philosophischen Vorannahmen der jeweiligen Neurowissenschaftler. Die Untersuchung verdeutlicht, dass die Frage nach der Möglichkeit einer Willensfreiheit eine transdisziplinäre Herangehensweise erfordert. Diese Perspektive ermöglicht eine umfassendere Betrachtung des Gegenstandes und trägt zum Diskurs über den freien Willen bei.

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Dose, Fransiskus

Das Verhältnis von Staat und Religion im Pancasila-Staat Indonesien im Lichte der Theorien von Thomas Hobbes und Jean-Jacques Rousseau

Das Verhältnis von Staat und Religion im Pancasila-Staat Indonesien im Lichte der Theorien von Thomas Hobbes und Jean-Jacques Rousseau

Religion kann zu einem verantwortungsbewussten und friedlichen Miteinander in einem Staatswesen motivieren, aber auch Anlass zu Konflikten werden. Aufgrund dieses ambivalenten Phänomens stellen sich die Fragen: Welche Stellung hat eine Religionsgemeinschaft in einem Staatswesen? Wie viel Religion braucht der Staat? Und umgekehrt: Wie viel Staat kann Religion vertragen? Wie weit darf sich der Staat in religiöse Angelegenheiten einmischen? Wie weit soll Religion politisches Handeln mitbestimmen? Es geht um das rechte Verhältnis von Staat und Religion. Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit dem Verhältnis von Staat und Religion im Vielvölkerstaat Indonesien, wo trotz Religionsfreiheit immer wieder religiös motivierte Konflikte ausbrechen. Impulse für das rechte Verhältnis von Staat und Religion sowie für ein friedliches Miteinander der Religionen werden dabei aus den Staatstheorien von Thomas Hobbes und Jean-Jacques Rousseau entwickelt, die gerade diese Problematik intensiv aufgreifen.

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Duttmann, Corinna

Im Lieben durch Leiden wachsen

John Hicks religionsphilosophische Lösung des Theodizee-Problems

Im Lieben durch Leiden wachsen

Der englische Theologe John Hick (1922–2012) ist vor allem als Vertreter der pluralistischen Religionstheologie bekannt, hat sich aber auch intensiv mit dem Theodizee-Problem auseinandergesetzt. Dabei fand er zu einer ausgesprochen positiven Lösung: Der Glaube an einen allmächtigen und allgütigen Gott ist trotz der Übel in der Welt rechtfertigbar, da Gott den Menschen durch Leiderfah-rungen reifen lassen will – eine Reifung, die auf Grund des hohen Wertes der Freiheit anders nicht möglich wäre. Für Hick liegt der Sinn des Lebens im Reifen der Seele in der Liebe. Da sich der Mensch nicht nur durch positive Erfahrungen weiterentwickelt, sondern auch durch negative, kann er durch Leiden im Lieben wachsen. Damit bleibt das Übel zwar ein solches und ist nicht gottgewollt, birgt aber einen Sinn, da es immer eine Reifungschance in sich trägt. Die Argumentation Hicks wird anhand seiner Biographie und seiner Schriften nachvollzogen und in die philosophische Diskussion der Theodizee-Frage eingeordnet.

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27

Gebauer, Ortwin

Das Verhältnis von Vernunft und Offenbarung bei Averroes und Thomas von Aquin

Eine vergleichende Studie

Das Verhältnis von Vernunft und Offenbarung bei Averroes und Thomas von Aquin

Die Harmonisierung von Vernunft und Glaube war für Averroes die zentrale wissenschaftliche Herausforderung, wobei ihm Aristoteles als wesentlicher philosophischer Bezugspunkt diente. Während Averroes Aristoteles in weiten Teilen folgt, versucht Thomas von Aquin, Aristoteles Werk zwar unter Rückgriff auf Averroes, aber in anderer Weise für sein eigenes philosophisch-theologisches Konzept fruchtbar zu machen. Bei beiden Philosophen gelangen Vernunft und Offenbarung zu einer singulären, aber nicht völlig spannungsfreien Synthese. In der vorliegenden Studie wird Averroes als kongenialer Vordenker scholastischer Themen gewürdigt. Thomas‘ Auseinandersetzung mit der islamisch-arabischen Philosophie erweist sich als anschauliches Beispiel eines interkulturellen Philosophiediskurses, der heutigen westlich-islamischen Philosophieprojekten als wertvoller Wegweiser dienen kann.

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026

Chen, Binshan Johannes

Person-Verständnis in der abendländischen Philosophiegeschichte

Mit einem Dialog zum "Person-Verständnis" des Konfuzianismus

Person-Verständnis in der abendländischen Philosophiegeschichte

Lassen sich chinesisches und abendländisches Person-Verständnis miteinander vergleichen? Auf sprachlicher Ebene gibt es keine äquivalente Aasdruckform zu Person in der chinesischen Philosophiegeschichte. Es fehlen auch philosophische Traktate, die dem Phänomen der Person gewidmet wären. Der Vergleich muss daher anhand der konstitutiven Elemente des Person-Seins in der westlichen Philosophiegeschichte geführt werden: Natur, Subjektivität und transzendentales Element. Dabei lassen sich bei allen Unterschieden doch auch Gemeinsamkeiten im Menschenverständnis entdecken, vor allem in der Auffassung, dass die Person ihre Wesenselemente in eine harmonische Ordnung zu bringen hat.

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025

Kim, Hyoung Soo

Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis bei Nicolaus Cusanus

Erkenntnismöglichkeit des Geistes durch Gottesnamen

Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis bei Nicolaus Cusanus

Die vorliegende Arbeit erforscht umfassend die Untersuchungen des Nicolaus Cusanus hinsichtlich der Grenzen und Möglichkeiten des menschlichen Erkennens. Dabei zeigt sich, dass der Geist als lebendiges Bild des göttlichen Geistes sich in eine immer nähere Angleichung an sein Urbild hinwandeln und damit die Annäherung ans Unendliche ermöglichen kann. Ein höheres Wissen des Geistes wird zugleich dadurch ermöglicht, dass dem menschlichen Geist bei aller Ausschöpfung seiner Wissensmöglichkeiten seine eigenen Grenzen bewusst werden.

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024

Baran, Marcin

Grundzüge einer ethisch orientierten Anthropologie

Zur philosophischen Anthropologie von Charles Taylor

Grundzüge einer ethisch orientierten Anthropologie

Das philosophische Werk des zeitgenössischen kanadischen Philosophen Charles Taylor (geb. 1931) enthält eine bestimmte Konstellation von Themen, in deren Mittelpunkt sich der Mensch befindet. Dennoch erweist es sich als schwierig, seine Anthropologie in systematischer Absicht nachzuzeichnen, da seine philosophische Reflexion eine Summe mehrerer Versuche darstellt, sich dem Thema zu nähern und es aus verschiedenen Perspektiven zu erhellen. In differenzierter Weise versucht daher die vorliegende Untersuchung, die anthropologischen Inhalte der Philosophie Charles Taylors zusammenzufassen und ihr besonderes Charakteristikum aufzuzeigen, das in der ethischen Orientierung besteht. Sie befasst sich dabei vor allem mit der Beziehung zwischen Anthropologie und Erkenntnistheorie sowie Sprachphilosophie, welche im Kontext der mit ihnen verbundenen Vernunftauffassung betrachtet werden.

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023

Zhu, Xiangrong

Ein Vergleich zwischen konfuzianischer und christlicher Ethik

Gibt es eine grundlegende Einheit der Menschheit und ihrer sittlichen Orientierung?

Ein Vergleich zwischen konfuzianischer und christlicher Ethik

Das konfuzianische Denken gilt als der Anfang des chinesischen Philosophierens und legte den Grundstein für die Lebensform in der asiatischen Welt, vor allem in China, Korea und Japan. Die vorliegende Studie möchte die innerste Einheit religiöser und sittlicher Ureinsicht der Menschheit durch einen Vergleich zwischen konfuzianischer Ethik und christlicher Ethik sichtbar machen und die Wirkung der sittlichen Vernunft in der weltanschaulich pluralistischen Welt zeigen. Damit ist es notwendig, die Frage zu stellen, ob es eine grundlegende Einheit der Menschheit und ihrer sittlichen Orientierung gibt.

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022

Wola Bangala, Charles

Politique éthique et Paix

Du principe de publicité dans la philosophie pratique de Kant à la formation morale de la conscience politique

Politique éthique et Paix

Pour Kant, la paix est la réalisation de l’idéal éthique dans la Polis. Et elle doit être l’oeuvre, non seulement des politiques, mais de toute l’espèce humaine dans son processus de culture, de civilisation et de moralisation. Cette thèse se donne pour objectif de déterminer,à la lumière du principe kantien de publicité, les conditions de possibilité d’une politique éthique susceptible de promouvoir la paix. Et celle-ci passe – en même temps qu’elle la suppose – par la formation morale de la conscience politique des citoyens. C’est donc une tentative de réconciliation du sujet moral avec le sujet de droit.

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021

Préfontaine, Nicolas Vinot

Metaphysik der Innerlichkeit

Die innere Einheit des Menschen nach der Philosophie Edith Steins

Metaphysik der Innerlichkeit

Die vorliegende Arbeit bietet eine umfassende Darstellung von Edith Steins Metaphysik der personalen Einheit. Sie will zeigen, dass im Zentrum ihrer Anthropologie nicht die Analyse der Person schlechthin steht, sondern dass vielmehr das Phänomen der inneren Einheit das eigentliche Anliegen ist. Diese wird phänomenologisch und ontologisch analysiert und religionsphilosophisch begründet. Die frühere Assistentin von Husserl und spätere Karmelitin entwickelt dabei eine Seinsphilosophie im Ausgang von der Intimität des Ich, in welcher der Mensch als ein Wesen verstanden wird, das in allen seinen Vollzügen immer zugleich auf dem Weg zu seinem Selbst und zum Anderen seiner selbst ist. Edith Stein erscheint als ein Beispiel dafür, wie auf der Basis neuzeitlicher Philosophie, konkret der phänomenologischen Methode Husserls, die theozentrisch orientierte „philosophia perennis“ zu neuem Leben erweckt werden kann. Entlang der Frage nach der inneren Einheit des Menschen zeichnet diese Arbeit ein in sich stimmiges Gesamtbild des Denkens, Glaubens und persönlichen Lebens von Edith Stein.

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