Histoire de l\’art

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Müller, Kathrin

Zisterzienser und Barock

Die Kirchen der Oberdeutschen Kongregation im Spannungsfeld von Ordensidentität und lokaler Tradition

Zisterzienser und Barock

Das Bild von „zisterziensischer“ Kunst und Architektur ist häufig geprägt von der Vorstellung mittelalterlicher Kirchenbauten, die in ihrer Schlichtheit auf besondere Weise den Gedanken monastischer simplicitas verkörpern. Die barocken Bauten des Ordens – insbesondere in Bayern – passen schlecht in dieses Bild: Mit figürlichen Stuckdekorationen, umfangreichen Freskenprogrammen, monumental-prunkenden Kirchenbauten und extrovertiert das Landschaftsbild prägenden Doppelturmfassaden scheinen sich die Kirchen der Zisterzienser kaum noch von denen anderer Orden zu unterscheiden. Dennoch sahen sich auch die zisterziensischen Bauherren der Barockzeit durchaus im Einklang mit ihrer Tradition. Gegenstand der vorliegenden Untersuchung sind die Kirchenbauten der Oberdeutschen Kongregation, zu der sich 22 Klöster des süddeutsch-schweizerischen Raumes ab 1618 zusammengeschlossen hatten. Ausgehend davon wird die Frage nach der Ordensidentität in der Baukunst des Zisterzienserordens im 17. und 18. Jahrhundert gestellt. Dieser breit aufgefächerte Blick in die Traditionspflege möchte zugleich neue Impulse für zukünftige vergleichende Erforschung der barockzeitlichen Ordenskultur geben.

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Zoh, Johann

Koreanische Ästhetik

Koreanische Ästhetik

Der Überblick über das koreanische Kunstschaffen spannt einen weiten Bogen von der frühen Höhlenmalerei der Goguryeo-Ära, über die vollendeten Buddha-Plastiken der Shilla-Zeit, die einzigartige Grüne Keramik, die Buddha-Malereien der Goryeo-Zeit, die anmutige Weiße Keramik, die naturalistische Landschaftsmalerei der Joseon-Epoche bis hin zu Tanz, Dichtung, Gartenbaukunst und Architektur. Dabei wird als Merkmal einer besonderen koreanischen Ästhetik ein Hang zum Schlichten und ein ausgeprägter Naturbezug herausgearbeitet. Aufgrund der zahlreichen Beispiele verschafft der Autor einen tiefen Einblick in die Welt östlichen künstlerischen Schaffens.

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Clauss, Mechthild

Die Steinigung des heiligen Stephanus

Sinndeutung eines barocken Märtyrerbildes der Benediktiner-Abtei Marienberg

Die Steinigung des heiligen Stephanus

Zum Bildbestand der südtiroler Benediktinerabtei Marienberg gehört ein Werk aus dem 17. Jahrhundert, das die Steinigung des hl. Stephanus darstellt. Kein einziges Dokument hat sich erhalten, das über die Herkunft des Werkes Aufschluss geben könnte. Und dennoch verfügt dieses Bild über eine so beredte Sprache, dass es durch sich selber spricht. Der Text der Apostelgeschichte und die Schriften der Kirchenväter sind zu hören. Christus wirkt im Märtyrer, und der Märtyrer wirkt durch die Kraft Christi, die ihn zum Überwinder macht und in seine Umgebung ausstrahlt.

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Abtei Ottobeuren (ed.)

Ottobeuren

Barocke Bildwelt des Klostergebäudes in Malerei und Plastik

Ottobeuren

Ottobeuren steht für die kirchliche Barockarchitektur in Bayern und Schwaben. Bis heute fasziniert die gewaltige, ohne größere Verluste erhaltene Klosteranlage durch ihre Ausmaße, nach wie vor ruft der beeindruckende Kirchenraum mit der anspruchsvollen künstlerischen Ausstattung Bewunderung hervor. Die mächtige Klosteranlage, die zwischen 1711-1766 unter Mitwirkung bekannter Architekten und Künstler entstand, enthält in ihren mehr als 200 Innenräumen einen fast unversehrten ikonographischen Kosmos der Barockzeit. Die hier vorgelegte Dokumentation erschließt die oft verschlüsselten barocken Programme von Deckenbildern, Stuckreliefs und Figurenzyklen, die teilweise von Abt Rupert Ness (1710-1740) selbst entworfen wurden. Dazu wurden alle Deckenbilder, Stuckreliefs und Figuren aus dem 18. Jahrhundert fotografiert, so dass nunmehr eine umfassende Dokumentation eines europäischen Erbes vorliegt.

Bearbeitet von Gabriele Dischinger, Cordula Böhm, Anna Bauer-Wild, Rupert Prusinovsky OSB, photographische Aufnahmen von Kai-Uwe Nielsen

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Schachtner, Christiane

Tag und Nacht reisefertig…

Die Reiseskizzenbücher des Münchner Künstlers und Galeriedirektors Johann Georg von Dillis (1759-1841)

Tag und Nacht reisefertig…

Als »Tag und Nacht reisefertig« beschrieb ein Zeitgenosse Johann Georg von Dillis (1759-1841), der als innovativer Vorreiter der deutschen Landschafts- und Freilichtmalerei zu Beginn des 19. Jahrhunderts und prägende Persönlichkeit der Entwicklung Münchens zur Kunst- und Museumsstadt gilt. »Tag und Nacht reisefertig« waren auch die Skizzenbücher, die Dillis auf seinen zahlreichen Reisen stets bei sich hatte; handlich und leicht zu transportieren standen sie jederzeit und überall zum Einsatz bereit. Sie dienten ihm nicht nur der Erinnerung, Dokumentation und des Sammelns von Motiven, sondern auch als Reflexionsraum, Arbeits- und Forschungsinstrument.

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