![]() | Die Altöttinger Taufe des bajuwarischen Stammesherzogs Theodo im Jahr 696 gehört zu den Gründungsmythen des katholischen Bayerns. Die kunstvoll inszenierten Anlage Altöttings vermittelt die Vorstellung, dass hier der historische Ursprung und das geographische Zentrum der bayerischen Frömmigkeit zu finden ist. Doch diese Taufe durch den Salzburger Bischof Rupert gibt zugleich Rätsel auf, da zu diesem Zeitpunkt Bayern bereits überwiegend christianisiert war. Die vorliegende Studie deutet die Taufe als Hinweis auf die Konkurrenz dreier Kirchen im süddeutschen Stammesherzogtum und als Zeugnis für die folgenreiche Entscheidung des Herzogs für die Zugehörigkeit zur römisch-katholischen Kirche. ![]() |
![]() | Aus bescheidenen Anfängen monastischen Lebens in Italien, welchem Benedikt von Nursia mit seiner Regel im 6. Jahrhundert Weg und Ziel wies, entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte ein europaweites Netz von Klöstern. Diese wurden auch zu Trägern und Vermittlern von Kultur und Wissenschaft, wovon heute noch beeindruckende Klosteranlagen und wertvolle Bibliotheken zeugen. Der Band beleuchtet Leben und Werk herausragender Mönche in Europa, die in ihrem Wirken den Geistes-, Natur- und Technikwissenschaften dienten. Sie konnten Abt, Bischof oder Kardinal, Institutsdirektor oder Universitätsprofessor werden und hinterließen ein reiches OEuvre. Diese benediktinischen Gelehrten aus der Zeit vom Mittelalter bis zur Gegenwart traten unter anderem als Theologen und Historiker, Botaniker und Mediziner, Mathematiker und Physiker, Astronomen und Meteorologen hervor. Renommierte Sachkenner und Sachkennerinnen aus Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz und dem Vatikanstaat haben die Beiträge aus den Perspektiven von Geistes-, Natur- und Technikwissenschaften verfasst. ![]() |
![]() | Der Brand von Abteikirche und Klostergebäude am 27. April 1865 gilt als eines der einschneidendsten Ereignisse der Admonter Stiftsgeschichte. Kein Ereignis der beinahe 950-jährigen Historie dieses Ordenshauses stellte einen so markanten Einschnitt in bau-, kultur- und mentalitätsgeschichtlicher Hinsicht dar wie diese Katastrophe und die anschließenden Jahre des Neu- und Wiederaufbaus. Diese Studie will die baulich gewachsene Klosteranlage von Admont, die bis 1865 ein Gemisch aus mittelalterlichen und neuzeitlichen Baukörpern bildete, auf Grundlage der Quellen rekonstruieren. Die detaillierten Beschreibungen aller Sakralräume im Klosterareal sowie die für eine monastische Gemeinschaft wichtigen Räumlichkeiten sind unerlässlich, um das Ereignis des Stiftsbrandes wie auch den anschließenden geplanten und teilweise umgesetzten Neubau des Stiftes richtig verstehen zu können. Dazu werden die erhaltenen Baupläne und das umfangreiche Fotomaterial herangezogen. Die Darstellung geht ausführlich auf die handelnden Personen ein, vor allem auf die einzelnen Mitglieder der Mönchsgemeinschaft und die regierenden Äbte. Die Auswertung einer Vielzahl wenig beachteter Quellen erlaubt einen faszinierende Einblick in die Stiftsgeschichte von 1865 bis etwa 1900. ![]() |
![]() | Die erste Verkündigung des christlichen Glaubens in den Missionsgebieten Indonesiens bis hin zum Aufbau und zur Selbstständigkeit der örtlichen Kirchen ist oft untrennbar mit den Beiträgen der Ordensgemeinschaften verbunden. Wie sie diese Kirche prägen, wird stark von ihrem Missionsverständnis beeinflusst. Im vorliegenden Buch analysiert der Verfasser den Beitrag der Vinzentiner in ihrer Missionspraxis in Indonesien seit 1923 aus historischer und theologisch-systematischer Sicht im Blick auf ihr Verständnis von Mission als Verkündigung des Heils. Gezeigt wird, wie die Missionare versuchen, die Menschen vor Ort zu erreichen und das Heil Christi in den konkreten Realitäten und Problemen der pluralen indonesischen Gesellschaft zu verkünden, die als vierfacher Dialog präsentiert wird: Dialog mit den nichtchristlichen Religionen, mit der Kultur, mit den Armen und mit der Umwelt. ![]() |
![]() | Angestoßen durch das 2014 feierlich begangene Seminarjubiläum entstand eine Reihe von Untersuchungen, die verschiedene Aspekte der mittlerweile über 450-jährigen Geschichte in neuem Licht erscheinen lassen bzw. erstmals in den Blick nehmen. Der Bogen der behandelten Themen spannt sich dabei von einer kritischen Neubewertung der Anfänge des Collegium Willibaldinum bis hin zu einem Ausblick in die Zukunft der Priesterausbildungsstätte. ![]() |
![]() | Das Leben von Pater Andreas Amrhein (1844–1927), Gründer der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien und der Missions-Benediktinerinnen von Tutzing, verlief in vieler Hinsicht ungewöhnlich und widersprüchlich. Während seine Gründungen heute weltweit tätig sind und ihr Wirken in Teilen gut erforscht ist, wird der Gründer selbst meist nur kursorisch präsentiert. Dabei wird übersehen, dass nur über ein vertieftes Verständnis der Gründerpersönlichkeit manche Entwicklungen der Kongregationen richtig gedeutet werden können. Die hier vorgelegte Biographie möchte einen möglichst umfassenden Einblick in das Denken und Handeln Amrheins im Kontext der Zeitgeschichte und damit einen Beitrag zur Erforschung des Gründungscharismas der missionsbenediktinischen Kongregationen bieten. ![]() |
![]() | In der Internetzeitschrift „campus“ (Frankfurt/New York) konnte man in einem Artikel vom 8. Oktober 2013 auf die Frage „Macht Krieg Sinn?“ Folgendes erfahren: „Krieg habe Gesellschaften nicht nur größer, stärker und sicherer gemacht, sondern auch reicher. Frieden in der Folge von Kriegen hat die Voraussetzungen für wirtschaftliches Wachstum und steigende Lebensstandards geschaffen.“ In einer diametral, regional auf Franken ausgerichteten Studie versuchen sieben Autoren nicht nur dieser Frage auf den Grund zu gehen, sondern einerseits den „kleinen“ Kriegen um Rechte, Preise und Güter, wie im fränkischen „Bierkrieg“ beschrieben, und andererseits den von den spätmittelalterlichen Städtekriegen bis zum Zweiten Weltkrieg immer wieder mit Gewalt und Vernichtung geführten „großen“ Kriegen ein Stück näher zu kommen. Dabei werden regionale Beispiele und Schauplätze vom Mittelalter bis zur Moderne in Franken unter die Forscherlupe genommen. ![]() |
![]() | Wegen der enormen Sprachenvielfalt in der Südsee verständigten sich die Weißen und die Farbigen hauptsächlich mit dem in dieser Region weit verbreiteten Pidgin-Englisch. Nach der Übernahme der deutschen Schutzherrschaft über Deutsch-Neuguinea bemühte sich die Verwaltung aus ihrem nationalistischen Selbstverständnis heraus, diese von ihr diskriminierte Sprache zu Gunsten des Deutschen aus dem Schutzgebiet zu verdrängen. Um dieses Ziel zu erreichen, unterstützte sie unter anderem die christlichen Missionen, die in ihren Schulen die deutsche Sprache lehrten; sie selbst gründete gegen Ende ihrer Herrschaft eine Eingeborenenschule und eine Europäerschule mit dem Schwerpunkt Deutsch im Curriculum. Der „Siegeslauf“ des Pidgin-Englisch ließ sich jedoch nicht aufhalten, vielmehr setzte er sich unter dem australischen Mandatsregime nach dem Ersten Weltkrieg ungebrochen fort. Sein Bemühen, diese Sprache als Verständigungsmedium durch ein gutes Englisch zu ersetzen, verlief ebenso erfolglos wie die versuchte Einführung des Deutschen während der deutschen Herrschaft. ![]() |
![]() | Tomás de Jesús (1564–1627) zählt zu den weniger bekannten Vertretern der karmelitischen Reformbewegung, die vor allem mit Teresa von Ávila und Johannes von Kreuz verbunden wird. Während eines dreizehnjährigen apostolisch-missionarischen Aufenthaltes in Frankreich, Flandern und Deutschland gründete er zahlreiche Klöster. Diese waren als Stätten des Gebetes zugleich Ausgangspunkte der Rekatholisierung protestantischer Gebiete. Zu Beginn seines Wirkens in Brüssel entstand das kleine Werk „Práctica de la viva fe“ (1613), das sich dank mehrerer Auflagen und Übersetzungen in weitere Sprachen großer Verbreitung erfreute. Die vorliegende Untersuchung analysiert die kontemplativ-mystische Theologie des Werkes, das innovativ Gebet, Gotteserkenntnis und Lebenspraxis zu verbinden sucht, und präsentiert eine spanisch-lateinische Textedition. ![]() |