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Erzabt Norbert Weber (1870 – 1956) wird auch der „zweite Gründer“ der Missionsbenediktiner genannt. Als er mit 32 Jahren zum ersten Abt des Klosters Emming-St. Ottilien gewählt wurde, wählte er als Wahlspruch seiner Amtszeit die Worte „Ave Maris Stella“, den Beginn des bekannten Marienhymnus. Angesichts der zahlreichen Stürme, denen die junge Gemeinschaft ausgesetzt war, bedurfte es auch wahrlich eines Leitsternes, der eine Richtung in dunklen Stunden wies. Die Bitte um Richtung und Beistand wurde nicht vergebens ausgesprochen: Als Erzabt Norbert Weber nach knapp 30 Regierungsjahren resignierte, hatte er trotz einer krisenreichen Amtszeit die zunächst wenig vertrauenserweckende Klostergründung in einem abgelegenen Winkel Oberbayerns in eine allgemein geachtete, weltweit verbreitete Missionsgesellschaft überführen können. Es zeugt von seiner Größe, dass er aufgrund des ständigen Zwanges zu Höchstleistungen seine physischen und psychischen Grenzen nicht ängstlich beachtete, sondern bereit war, sich für die gute Sache verbrauchen zu lassen.
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