„Mein Volk, was habe ich dir getan …?“

Die lateinisch-liturgischen Improperien und ihre Vorläufer – eine unbeachtete literarische Gattung

„Mein Volk, was habe ich dir getan …?“

Jedes Jahr am Karfreitag werden zur Sterbestunde Jesu in vielen Kirchengemeinden die Improperien zumeist in der jeweiligen Landessprache gebetet oder gesungen. Bei den Improperien, die auf biblischen Texten basieren und im Mittelalter entstanden sind, handelt es sich um Anklagen, genauer gesagt Vorwürfe (lat. Improperia), die der Gekreuzigte an „sein Volk“ (popule meus) richtet. Formal und inhaltlich sind die Improperien charakterisiert durch trennscharfe Gegenüberstellungen: Sie kontrastieren die Wohltaten Gottes an „seinem Volk“ während des Exodus mit den Missetaten eben dieses Volkes im Rahmen der Passion Jesu. Die vorliegende Untersuchung möchte die Entwicklung solcher kontrastierenden, nach „improperialem“ Muster komponierten Texte aufzeigen, angefangen bei ihren biblischen Ursprüngen über nachbiblisch-jüdische Erscheinungsformen bis hin zu ihrer neutestamentlichen Übernahme und Erweiterung sowie ihrer antijüdischen Zweckentfremdung durch die Kirche seit dem zweiten Jahrhundert.

AUTOR
Annette Sommer
ERSCHEINUNGSJAHR
2025
SEITEN
538
FORMAT
14,8 x 21 cm
AUSSTATTUNG
Softcover
REIHE
Dissertationen. Theologische Reihe
BAND
119
ISBN
978-3-8306-8264-6
PREIS
39,95 EUR

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