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Kaum eine andere Persönlichkeit hat in den letzten Jahren im religiösen Leben Japans solch eine Renaissance erlebt wie Zen-Meister Dōgen (1200-1253). Seine Lehre des Zazen, dem „Nur-Sitzen in Versenkung” bietet suchenden Menschen die Möglichkeit, Lebenssinn zu erfahren. Die in der Schweigemeditation erworbene Stille in Verbindung mit der Einheitserfahrung von Körper und Geist stellt eine Wegemöglichkeit dar, wie der Mensch zu sich selbst finden kann. Diese zen-buddhistische Meditationspraxis des Zazen kann in die christliche Glaubenslehre unter Berücksichtigung entsprechender Verlautbarungen der evangelischen und katholischen Kirche integriert werden, ohne dabei die Unterschiede zu verwischen und ohne die eigene Identität aufzugeben. Unter gewissen Konditionen ist der Zen-Weg für Christen, die trotz Zen Christen bleiben, möglich. Auf dieser Grundlage wird interreligiöser Dialog gestaltet, in dem es darum geht, der zenbuddhistischen Lehre in Offenheit, gegenseitiger Achtung und in Toleranz unter Wahrung der eigenen christlichen Identität zu begegnen.
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