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Einst zogen sich die Mönche und Nonnen radikal aus der Welt zurück, um in Einöden und Einsamkeit das Spirituelle in sich zu beleben und zu entfalten. Doch eigenartigerweise führte der Rückzug, die bewußte Weltüberwindung zur ungewollten Weltgestaltung, zur typischen Eigenart abendländischer Kunst und Kultur. Der weite Bogen der Darstellung reicht vom frühen Wüstenmönchtum über die klassische Periode der Benediktiner, um schließlich die Vielfalt geistiger Reformen und Neuansätze des 10./11. Jahrhunderts zu beschreiben. Ein besonderes Kapitel ist den Frauen und ihrem Ringen um eine eigene Spiritualität gewidmet. Das Barock, nicht das Mittelalter, wird beweiskräftig als der Höhepunkt abendländischer Spiritualität verstanden. Wer klösterliches Leben, klösterliche Architektur verstehen und sakrale Kunst wirklich begreifen will, dem dient das Werk als Vademekum.
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