Théologie

07

Mayer, Martin

Zölibat als Weg personaler Selbstverwirklichung

Die Sicht des Zölibates bei Johannes Paul II. / Karol Wojtyła und dessen anthropologisch-spirituellen Grundlagen

Zölibat als Weg personaler Selbstverwirklichung

Die vorliegende Arbeit hat sich mit der komplexen Problematik des Zölibats auseinandergesetzt und ist der zentralen Frage  nachgegangen, ob es möglich ist, den ihn auf eine erfüllende und bestätigende Weise so in das eigene Dasein zu integrieren, dass der zölibatär Lebende sich zu einer reifen Persönlichkeit entwickelt, in der auch die Geschlechtlichkeit entsprechend ihrer eigentlichen Sinnrichtung gelebt wird. Anhand der anthropologischen Sicht von Wojtyła/Johannes Paul II. wird versucht, eine Antwort auf diese Fragestellung zu geben. Die physischen, psychischen und geistigen Dimensionen sind hierbei in ihrer Einheit und gegenseitigen Verknüpfung zu sehen und erlauben so, die tieferen Beweggründe zu verstehen, die „auch heute“ den Zölibat verständlich und existential realisierbar machen. Auf diese Weise kann der Zölibat als ein Lebensstand angesehen werden, der die wahre Reifung der Person fördert und sie befähigt, die ursprüngliche Sinnrichtung der Sexualität zu leben: Die Hingabe an eine andere Person. Ein zölibatär lebender Priester unterdrückt seine Geschlechtlichkeit nicht, noch missachtet er den Wert und die Schönheit einer ehelichen Liebesbeziehung. Er überschreitet sie aber und gibt auf diese Weise Zeugnis von einer diese Welt transzendierenden Wirklichkeit: Gott. Vielleicht auch deswegen wirkt der Zölibat auf große Teile der heutigen Gesellschaft so anstößig. Auf keinen Fall lässt sich aber eine Verbindung von Zölibat und Unreife bzw. von Zölibat und den tragischen Vorfällen sexuellen Missbrauchs feststellen. Umgekehrt ist eine erneuerte, treue und ihrem Sinngehalt entsprechende Beobachtung des ehelosen Lebens dazu geeignet, eine höhere menschliche Reife zu erlangen, was demnach das beste Gegenmittel darstellen würde, um jene menschliche Schwäche zu überwinden, die selbst vor Missbräuchen nicht halt macht. Dazu aber, ist ein tieferreichendes und umfassenderes Verständnis dessen nötig, was allgemein als Zölibat bezeichnet wird.

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06

Schulz, Christian

Die Enzyklika „Humanae vitae“ im Lichte von „Veritatis splendor“

Verantwortete Elternschaft als Anwendungsfall der Grundlagen der katholischen Morallehre

Die Enzyklika „Humanae vitae“ im Lichte von „Veritatis splendor“

Am 25. Juli 2008 jährt sich zum 40. Male das Erscheinen der Enzyklika „Humanae vitae“ Papst Pauls VI.. Gerade im deutschen Katholizismus formierte sich sogleich nach deren Veröffentlichung lautstarker Protest, der sich vor allem gegen die zentrale, aber gewiss nicht allein bedeutsame Aussage richtete, jede Handlung sei „verwerflich, die entweder in Voraussicht oder während des Vollzugs des ehelichen Aktes oder im Anschluss an ihn beim Ablauf seiner natürlichen Auswirkungen darauf abstellt, die Fortpflanzung zu verhindern, sei es als Ziel, sei es als Mittel zum Ziel“. Die vorliegende Arbeit hat sich der Aufgabe angenommen, unter Führung der Moralenzyklika ‚Veritatis splendor’ Johannes Pauls II. aus dem Jahre 1993 ausgewählte Problemfelder moraltheologischer Auseinandersetzung für die Bewertung der kirchlichen Lehre zur ‚verantorteten Elternschaft’ gerade auch unter Abwehr kontroverser Stellungnahmen zu diskutieren. Dabei geht es zum einen um die Kompetenz des kirchlichen Lehramtes und um die Berechtigung des lehramtlichen Anspruches auf Verkündigung der Wahrheit vor allem im Bereich des natürlichen Sittengesetzes. Zum anderen soll der innere Wahrheitsgehalt dieser Lehre verdeutlicht werden, so dass das Ineinander von Autorität und Argument klar hervortritt.

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Arcy May (ed.), John d'

Converging Ways? (ebook)

Conversion and Belonging in Buddhism and Christianity

Converging Ways? (ebook)

There is currently much discussion of both religious conversion and multiple religious belonging, but there has been little examination of their relationship. this book presents a variety of approaches to the problem, from autobiographical accounts of intense personal experience in monastic settings and research into historical controversies and empirical data to a comprehensive theory of multiple belonging.

Contributions by Thomas Joseph Götz OSB, Thomas Timpte OSB, Elizabeth J. Harris, Jorgen Skov Sorensen, Perry Schmidt-Leukel, José Ignacio Cabezón, Paul Williams, Kajsa Ahlstrand, Ruben L.F. Habito, Michael von Brück

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05

Graf, Roland

Klonen: Prüfstein für die ethischen Prinzipien zum Schutz der Menschenwürde

Klonen: Prüfstein für die ethischen Prinzipien zum Schutz der Menschenwürde

Die Klontechniken und die Forschung mit Stammzellen haben in den letzten sechs Jahren ganz neue ethische Fragestellungen aufgeworfen, die auch in der Öffentlichkeit auf großes Interesse stoßen. Eine wichtige Aufgabe der Moraltheologie besteht darin, nicht nur Antworten zu geben, sondern die Fachleute und die Öffentlichkeit für das christliche Verständnis der Menschenwürde zu sensibilisieren.
In der vorliegenden Untersuchung werden zunächst die grundlegenden Begriffe und biologischen Prozesse erklärt. Neben den Klontechniken werden auch Verfahren besprochen, die als Alternativen des so genannten therapeutischen Klonens gelten: Die Parthenogenese, die Xenotransplantation, die Verwendung von embryonalen Stammzellen, die Transplantation von fetalem Gewebe und die eher unterschätzten Möglichkeiten mit adulten Stammzellen. Die Problematik des reproduktiven Klonens des Menschen wird ausführlich dargelegt.
Diese Situationsanalyse kombiniert mit philosophischen Überlegungen führt zu einer neuen Definition des Lebensbeginns. Anschließend werden verschiedene philosophische Menschenwürdekonzeptionen vorgestellt und diskutiert. Vor diesem Hintergrund wird das Spannungsverhältnis zwischen den Schutzbestimmungen aufgrund der Menschenrechte und dem Recht auf Forschungsfreiheit in internationalen Erklärungen und Deklarationen untersucht.
Aus theologischer Perspektive wird eine christlich verstandene Menschenwürde dargestellt, die sich auf die Offenbarung stützt. Mit Hilfe der Aspekte der Ebenbildlichkeit, der Berufung, der Inkarnation und der Erlösungstat Christi wird die inhärente Menschenwürde beschrieben. Diese wird von der erwerb- und verlierbaren Menschenwürde unterschieden. Aus der inhärenten Menschenwürde werden zwei primäre ethische Prinzipien abgeleitet: Die Würde der Weitergabe des menschlichen Lebens und die Würde des gezeugten Lebens achten. Unter dem Gesichtspunkt dieser ethischen Prinzipien werden die im medizinischen Teil besprochenen Verfahren und die unterschiedlichen Positionen der Morallehre diskutiert.
Als Fazit plädiert der Autor für eine vermehrte Zusammenarbeit zwischen Naturwissenschaftlern und Moraltheologen. Die Klontechniken als extreme Formen der Missachtung der Menschenwürde stellen eine Art Prüfstein dar. Jede Ethik, jede Moral hat sich daran zu messen, wie umfassend sie den Menschen in seiner inhärenten Würde zu schützen vermag.

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