Philosophie

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Bialas, Volker

Gemeinschaftsbindung und Weltbewusstsein

Gebrochene Perspektiven im sozialen Lebensbezug

Gemeinschaftsbindung und Weltbewusstsein

Im Verhältnis des Einzelnen zur Gemeinschaft spielen die Ordnungsstrukturen des sozialen Lebens eine wichtige Rolle. Die gegenwärtigen Globalisierungsprozesse greifen unter neoliberalem Vorzeichen in die gesellschaftlichen Strukturen unseres Planeten ein. Der Einzelne kann die komplexen Vorgänge nicht mehr durchschauen und findet sich desorientiert. Achtsame Menschen begehren gegen diese unheilvollen Entwicklungen auf und suchen nach neuen wegweisenden Orientierungen.

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Kurić, Johanna

Was ist das Andere auf das ihr Steine werft?

Das Denken der Alterität in der Lyrik von Nelly Sachs

Was ist das Andere auf das ihr Steine werft?

Die Studie beschäftigt sich mit den Möglichkeiten einer Lyrik nach Auschwitz und dem Entwurf einer neuen Sprache, die in der lebensfördernden Kraft des poetischen Ausdrucks das Wissen um eine „allgemeine Weltverbundenheit“ (Sachs) gegründet weiß. Im Zentrum der Analyse steht der Nachvollzug eines produktiven Umgangs mit Alterität, der, gespeist aus den Traditionen jüdischer und christlicher Mystik, im Erinnern der Opfer Raum schafft für Wahrnehmungsweisen, die sich dem Kreislauf der Gewalt widersetzen. Der theoretische Horizont wird in der Auseinandersetzung mit dem jüdischen Religionsphilosophen Emmanuel Levinas erarbeitet, der den Begriff der Alterität und sein philosophische Relevanz innerhalb des zeitgenössischen Diskurses am nachdrücklichsten reflektiert hat. Die Dichtung von Nelly Sachs, die als Wegweiser ins Ungesicherte verstanden werden kann, ist unterwegs zu einer Sprache der Liebe, die neue Lebenswelten erkundet, einen behutsamen Zugang zum unveräußerlichen Eigenen des Anderen eröffnet.

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Schubert (ed.), Venanz

Welt ohne Gott?

Theoretischer und praktischer Atheismus

Welt ohne Gott?

Axel Schenzle
Macht Naturwissenschaft Gott überflüssig?

Christian Kummer
Atheistische Implikationen des Darwinismus

Eckart Förster
Fichte und der Atheismusstreit von 1799

Wilhelm G. Jacobs
Der Streit um Gott – ein Streit um den Menschen. Feuerbach und Schelling

Iring Fetscher
Wie atheistisch war Karl Marx?

Eugen Biser
Der ‘menschenmögliche’ Atheismus Nietzsches. Eine deutungsgeschichtliche Erinnerung zum Thema ‘Nietzsche im Exil’
Hans Holländer
Diabolus in artibus. Über das Böse in der Kunst

Paul Konrad Kurz
»Glaube hin, Glaube her, hier wird gezweifelt.« Literarische Bestreitungen

Klaus-Peter Jörns
Der ‘Heilige Kosmos’ von Atheisten. Religionssoziologische Forschungsergebnisse

Horst Jürgen Helle
Ist esoterische Suche nach Jenseitskontakten Atheismus?

Udo die Fabio
Recht ohne letzte Instanz? Das moderne Recht und sein Verhältnis zu Gott

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Rohrmoser, Günter

Glaube und Vernunft am Ausgang der Moderne

Hegel und die Philosophie des Christentums

Glaube und Vernunft am Ausgang der Moderne

Die Frage von Glauben und Wissen bricht im Zeichen der Aufklärung in höchster Dramatik auf. Hegel begreift dabei die Verabsolutierung der Freiheit, wie sie die Aufklärungsepoche entwirft, als das nach zwei Jahrtausenden ans Licht getretene Prinzip des Christentums: Freiheitsreligion ist das Christentum im Sinne der Menschwerdung Gottes. Deshalb ist das Schicksal des Christentums so eng mit jenem der Aufklärung verknüpft, dass sie mit ihm sich selbst zerstören müsste. Bei aller Bewunderung für den Ordo des Mittelalters entfaltet Hegel von hier her ein vertieftes Verständnis von Aufklärung, Neuzeit und Christentum. Das Thema der Hegelschen Religionsphilosophie hat den Stuttgarter Sozialphilosophen Günter Rohrmoser (1927–2008) über Jahrzehnte hinweg begleitet. Postum wird hiermit eine Zusammenfassung seines religionsphilosophischen Denkansatzes veröffentlicht, der die Hegelsche Philosophie für die Verortung des Christentums erschließt.

Herausgegeben von Harald Seubert.

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025

Kim, Hyoung Soo

Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis bei Nicolaus Cusanus

Erkenntnismöglichkeit des Geistes durch Gottesnamen

Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis bei Nicolaus Cusanus

Die vorliegende Arbeit erforscht umfassend die Untersuchungen des Nicolaus Cusanus hinsichtlich der Grenzen und Möglichkeiten des menschlichen Erkennens. Dabei zeigt sich, dass der Geist als lebendiges Bild des göttlichen Geistes sich in eine immer nähere Angleichung an sein Urbild hinwandeln und damit die Annäherung ans Unendliche ermöglichen kann. Ein höheres Wissen des Geistes wird zugleich dadurch ermöglicht, dass dem menschlichen Geist bei aller Ausschöpfung seiner Wissensmöglichkeiten seine eigenen Grenzen bewusst werden.

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