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Der Dialog „Der Sünder und die Vernunft“ entstand gegen Ende des 11. Jahrhunderts in England. Er beschreibt das Gespräch eines an seiner Erlösung verzweifelnden Christen mit der tröstenden „Vernunft“ als Lehrerin über Fragen der Erlösungslehre. Der Verfasser, Abt Ralph von Battle (1040-1124), war ein Zeitgenosse Anselm von Canterburys und wie dieser ein Schüler des großen Reformers und Gelehrten Lanfrank in der Klosterschule von Le Bec. Die Unterredung zeichnet sich durch einen ausgesprochen respektvollen, ja liebevollen Umgang der Gesprächspartner aus, der wohl die Unterrichtsmethode der mittelalterlichen Klosterschule in der Tradition Lanfranks dokumentiert.
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