Moraltheologie und christliche Sozialethik

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Endriß, Stefan

Ehe als Schule der Heiligkeit

Die Mittwochskatechesen Johannes Pauls II. (1979-1984) und ihr Beitrag zur Sexualethik

Ehe als Schule der Heiligkeit

Im Pontifikat von Papst Johannes Paul II. bildete die Sexualmoral einen der zentralen Kritikpunkte gegenüber kirchlichen Lehraussagen. Für ein tieferes Verständnis seiner Auffassung von Ehe und Familie bilden die Mittwochskatechesen von 1979-1984 eine wichtige Quelle. Ihr Ursprung ist pastoraler Natur, nämlich die jahrzehntelange seelsorgliche Erfahrung Johannes Pauls II. im Bereich der Familien- und Ehebegleitung. In der freieren Form der Katechesen äußert sich der Papst in origineller Weise zu den Fragen von Liebe und Verantwortung. Dabei geht es ihm nicht um Ge- und Verbote. Vielmehr begründet er seine Aussagen mittels eines personalistischen Ansatzes „von der Person als Ebenbild Gottes, die in Verantwortung gegenüber sich selbst und ihrer Umwelt ihr Leben gestaltet“ und eröffnet damit auf dem Boden der kirchlichen Tradition eine Anschlussfähigkeit an das Freiheitsbedürfnis der Menschen in der Welt von heute.

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Andre, Johannes Paul

Concupiscentia und temperantia

Auf der Suche nach einem realistischen Bild christlicher moralischer Tugend mit Thomas von Aquin

Concupiscentia und temperantia

 Kann man in dieser Welt vollkommen glücklich werden? Diese Frage stellt sich Thomas von Aquin im beatitudo-Traktat seiner Summa theologiae. Ein Element seiner negativen Antwort überrascht: Man kann in dieser Welt unter anderem wegen der ungeordneten Affekte des Strebevermögens nicht vollkommen glücklich sein. Spielen in der Morallehre des Aquinaten nicht gerade die moralischen Tugenden eine wesentliche Rolle? Selbst Aristoteles kommt zum Schluss, der Mäßige habe keine schlechten Leidenschaften. Wie kann Thomas dann dem begnadeten Christen, der ja durch die eingegossenen Tugenden und die Gaben des Heiligen Geistes gestärkt ist, ungeordnete Affekte unterstellen? Offensichtlich steht die aristotelische Unter scheidung zwischen Mäßigkeit und Beherrschtheit mit der biblisch-augustinischen Lehre der Konkupiszenz in Spannung, um nicht zu sagen in Widerspruch. Eben diese Spannung und die Weise, wie Thomas mit ihr umgeht, werden in der vorliegenden Arbeit untersucht.

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Fischer, Dirk

Existenz der doppelten Negation

Die Präimplantationsdiagnostik und das Selbstverständnis des geborenen Menschen

Existenz der doppelten Negation

Vielfältige Argumente wurden im Zuge der Debatte um die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) in der Bundesrepublik Deutschland ins Feld geführt. Fast keinerlei Beachtung fand hierbei der geborene Mensch, der aus dieser reproduktionsmedizinischen Maßnahme hervorgeht. Mit dem Argument von der Existenz der doppelten Negation wird eine alternative Betrachtungsweise auf die PID gewählt. Bei der Erhellung der Frage nach der Bedeutung, die die PID für das Selbstverständnis des geborenen Menschen zu haben vermag, eröffnen Denkansätze des französischen Philosophen Gabriel Marcel (1889-1973) anregende und die bisherige Diskussion bereichernde Perspektiven.

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Groos (ed.), MariaSurzykiewicz (ed.), Janusz

Kann man so lieben?

Beiträge der 3. Internationalen Tagung zur Theologie des Leibes in Eichstätt

Kann man so lieben?

„Der bedeutendste und nachhaltigste philosophisch-theologische Beitrag (…) zum tieferen Verständnis der menschlichen Person als geschlechtliches Wesen sind aus meiner Sicht die Einsichten, die uns Papst Johannes Paul II. vor und während seines Pontifikates geschenkt hat. Sie sind eine umfassende Philosophie und Theologie der menschlichen Person und wurden im Blick auf die Liebesfähigkeit und Sexualität des Menschen unter dem Stichwort Theologie des Leibes weltweit breit rezipiert. In Deutschland aber ist die systematische Erschließung dieses Beitrages eher das wenig rezipierte Spezialgebiet von Einzelnen geblieben. Umso schöner, dass es nun seit einigen Jahren an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (…) das Bemühen gibt, die Fruchtbarkeit dieses Beitrages von Papst Johannes Paul II. in seiner Weite und Tiefe einem breiteren Publikum bekannt zu machen, international, interdisziplinär und so praxisrelevant für das je eigene Leben, dass sich jeder der zahlreichen Teilnehmenden ansprechen lassen kann und konnte. Bei der letzten Tagung konnte ich dabei sein und bin ausgesprochen froh über diese Initiative.“ (Aus dem Grußwort des Bischofs von Passau, Dr. Stefan Oster SDB)

Mit Beiträgen von Bischof Stefan Oster, Bischof Gregor Maria Hanke OSB, Manfred Gerwing, Carla Bonifati & Pia Barletta, Teresa Suárez del Villar, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Wael Farouq, Suzy Ismail, Javier Prades, Antonio López FSCB, Ralf Reißel, Annett Arnold, Elisabeth Luge, Carmela Baeza, Martin Kirschner, Beate Beckmann-Zöllner, Teresa Forcades i Vila, Stefan Endriß, Helmut Müller

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Münchener Theologische Zeitschrift 67 (2016/3)

Theologische und ethische Dimensionen von Resilienz

Münchener Theologische Zeitschrift 67 (2016/3)

Markus Vogt und Martin Schneider: Einführung

  • Markus Vogt und Martin Schneider: Zauberwort Resilienz. Analysen zum interdisziplinären Gehalt eines schillernden Begriffs, S. 180-194
  • Martin Schneider und Markus Vogt: Glaube, Hoffnung, Liebe als Resilienzfaktoren. Theologisch-ethische Erkundungen, S. 195-208
  • Jochen Sautermeister, Resilienz zwischen Selbstoptimierung und Identitätsbildung, S. 209-223
  • Hildegund Keul, Vulnerabilität und Resilienz. Christlich-theologische Perspektiven, S. 224-233
  • Clemens Sedmak, Konnektivität. Sozialethische Aspekte von Resilienz, S. 234-249
  • Julian Nida-Rümelin und Rebecca Gutwald, Der philosophische Gehalt des Resilienzbegriffs. Normative Aspekte, S. 250-262
  • Malgorzata Bogaczyk-Vormayr, Resilienz und Seelenstärkung. Überlegungen nach Evagrios Pontikos und Augustinus, S. 263-275
  • Johanna Bär, Schöpfungsachtung als Resilienzfaktor und Chance der Transformation. Ergebnisse einer Erhebung zum sozial-ökologischen Engagement im Kloster und KlosterGut Schlehdorf, S. 276-281
  • Adelheid Tlach-Eickhoff, Vielfalt leben. Erfahrungen auf dem KlosterGut Schlehdorf, S. 282-283
  • Martin Held, Resilienz und Verwundbarkeit. Eine Initiative der Evangelischen Akademie Tutzing, S. 284-285
  • Silja Hartmann, Matthias Weiß und Martin Högl, Das haut uns nicht um! Ein Erfahrungsbericht zu Team-Resilienz am Arbeitsplatz, S. 286-287
  • Felix Geyer, Resistentes Priestertum?! Begegnung eines Theoriekonzeptes mit einer Lebensform – eine Projektskizze, S. 288-289
  • Barbara Schmidt und Martin Schneider, Leben durchkreuzt. Krisen und ihre Chancen in der Jugendarbeit, S. 290-291
  • Martin Schneider, Stark durchs Leben gehen. Erwachsenenbildung greift Thema Resilienz auf, S. 292-293
  • Martin Schneider, Resilienz-Blog, S. 294
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Schubert (ed.), Venanz

Medizin zwischen Ethik, Technik und Kommerz

Medizin zwischen Ethik, Technik und Kommerz

„Der Schutz ungeborenen und behinderten Lebens, also HIV-Infektionen und ihre Folgen in der Welt, Notlagen, die bei Schwersterkrankungen auftreten und Betroffene, Angehörige, Ärzte und Ethiker in gleicher Weise in Entscheidungsschwierigkeiten bringen, Intensivmedizin bei Kindern und Erwachsenen, Sterbebegleitung und Sterbehilfe, schwere Erkrankungen, die eine Transplantation von Organen erforderlich machen die Grundausrichtung der Medizin auf Therapie oder Prävention und nicht zuletzt die Finanzierung des Gesundheitswesens, all dies wird in diesem Buch zum Thema gemacht.“

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