Geschichte

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Müller (ed.), Markus C.Weiß, Dieter J. (ed.)

Gedenken ohne Grenzen zwischen Bayern und Italien

Memorialpraxis und Heiligenverehrung in der Vormoderne

Gedenken ohne Grenzen zwischen Bayern und Italien

Die Rekonstruktion von Memorialkulturen hat sich als ein zentraler Zugang zu vormodernen Lebenswelten erwiesen. Mit „Gedenken ohne Grenzen“ wird die Untersuchungsperspektive dabei sowohl räumlich mit Bezug auf den Kulturtransfer zwischen Bayern und Italien als auch zeitlich mit Blick auf die gesamte Vormoderne geweitet. Die Interdisziplinarität der Beiträge geht von der Transzendenzbezogenheit von Memoria aus, um weitergehende Fragen nach der sozialen, räumlichen, kulturellen, ökonomischen und politischen Dimension des liturgischen Gedächtnisses zu beantworten. Die Fürbitte für die Verstorbenen erweist sich dabei als strukturbildendes Element der Memoria, weshalb heiligen Orten und Personen mit ihrer fürbittenden Funktion eine zentrale Rolle zukommt: Rom begegnet dabei als Kristallisations-, Ausgangs- und zugleich Zielpunkt von Memorialpraxis und Heiligenverehrung in der Vormoderne.

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Müller, Dieter

Ferdinand Herbst (1798–1863)

Aus einer lutherischen Bürgerfamilie zum katholischen Priester berufen

Ferdinand Herbst (1798–1863)

Diese Biographie und Denkgeschichte des vielseitig tätigen Pfarrers der Münchener Mariahilfkirche in der Au, Ferdinand Herbst (1798-1863), zeichnet seinen Weg aus einer lutherischen Handwerkerfamilie zum gegen die deutsche Kleinstaaterei revoltierenden und zu Gefängnis verurteilten Theologiestudenten, promovierten Philosophen und Publizisten und nach seiner Konversion zum katholischen Glauben engagierten Priesters, Journalisten und Schriftstellers nach. In Herbsts Identitätssuche, den biographischen Brüchen, aber auch seiner Aufsehen erregenden Konversion und der über Gräben versöhnten lebenslangen Freundschaft mit dem prominenten evangelischen Theologen Karl von Hase (1800-1890) wird ein Stück Kirchengeschichte zwischen Aufklärung und Romantik, Restauration und Moderne sichtbar.

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Freller, Thomas

Der Orden hinter dem Orden

Malteser und Illuminaten

Der Orden hinter dem Orden

Dem Geheimbund der Illuminaten wird immer wieder die Unterwanderung des Malteserordens, die undurchsichtige Wahl des letzten Großmeisters und der schließliche Fall des Ordensstaats Malta an die Franzosen (1798) angelastet. Dabei soll angeblich dem bayerischen Großpriorat der Malteser eine führende Rolle zugekommen sein. Wie kam es zu diesen Behauptungen? Die Auswertung von bisher nicht berücksichtigtem Archivmaterial kommt zum Schluss, dass die Infiltration des traditionsreichen Ritterordens durch die Illuminaten durchaus den Tatsachen entsprach. Die vorliegende Studie beschreibt und erläutert die historischen Vorgänge und Hintergründe.

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Müller, Ferdinand J.

Die Bayerische Benediktinerakademie (1921–2021)

Geschichte und Gegenwart

Die Bayerische Benediktinerakademie (1921–2021)

Bei den Benediktinern hatte Wissenschaft und Bildung immer einen hohen Stellenwert, was sich beispielsweise an gut ausgestatteten Bibliotheken und traditionsreichen Klosterschulen zeigt. Die Praxis klösterlicher Gelehrsamkeit und die neuzeitliche Akademiebewegung führte im deutschen Raum im Jahr 1751 zur Gründung einer „Societas Litteraria Germano-Benedictina“ bzw. 1797 der „Societas Litteraria Benedictino-Bavarica“, die dann der Säkularisation zum Opfer fielen. Die Bayerische Benediktinerkongregation unternahm 1921 einen neuen Anlauf mit der Gründung der „Bayerischen Benediktinerakademie“, welche wissenschaftlich engagierte Mitglieder des Ordens und nahestehende Wissenschaftler zusammenführt. In ihrem 100-jährigen Bestehen gingen von der Benediktinerakademie und ihren vier Sektionen (Sectio theologica, Sectio philosophica, Sectio historica und Sectio artium) zahlreiche kulturelle und wissenschaftliche Initiativen aus. Dieser Überblick zeichnet die Geschichte der Bayerischen Benediktinerakademie quellennah von den Ursprüngen bis zur Gegenwart nach. 

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Klugseder (ed.), Robert

Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte des Klosters Aldersbach

Bericht zur interdisziplinären Tagung „Mittelalterliche Geschichte des Klosters Aldersbach“ am 1. und 2. Oktober 2020

Beiträge zur mittelalterlichen  Geschichte des Klosters Aldersbach

Das niederbayerische Kloster Aldersbach wurde um das Jahr 1120 von Augustinerchorherren gegründet. Nachdem Zisterziensermönche im Jahr 1146 das Kloster übernommen hatten, wirkten sie über 650 Jahre erfolgreich im unteren Vilstal. In Aldersbach wurde über Jahrhunderte hinweg nicht nur das Opus dei gefeiert, sondern im Besonderen auch die Wissenschaften und die Künste gepflegt. Zudem war das Kloster ein bedeutender Wirtschaftsbetrieb (Land-, Forst- und Weinwirtschaft sowie Brautätigkeit). Der vorliegende Band sichtet die vorhandenen Quellen neu und präsentiert in methodisch und inhaltlich unterschiedlichen Zugängen den Forschungsstand zur Klostergeschichte.

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Schmid, Alois

Benedikt Stattler

Philosoph und Theologe – der kantige Einzelgänger

Benedikt Stattler

Der jesuitisch geprägte Philosoph und Theologe Benedikt Stattler (1728–1797), der bedeutendste Sohn der Stadt Bad Kötzting, gehört zu den Akteuren der Aufklärung im Deutschland des 18. Jahrhunderts auf einer zweiten Ebene. Die Urteile über seine Persönlichkeit und das Lebenswerk gehen bis in die Gegenwart weit auseinander. Seine Rolle als Hauptgegner Immanuel Kants ist lange noch nicht hinreichend geklärt. Zur sachgerechten Würdigung werden zum ersten Mal die einschlägigen Quellenmaterialen umfassend zusammengetragen und vorurteilslos ausgewertet. In landesgeschichtlicher Ausrichtung wird seine Einbindung in den Kulturdiskurs der Epoche mit einem besonderen Blick auf die Rezeptionsgeschichte beleuchtet. Sein entschlossener Kampf gegen alle revolutionären Bestrebungen weist ihn als Idealisten und Pazifisten aus, der Deutschland die Wirren des Nachbarlandes Frankreich ersparen wollte. Das Buch stellt einen vom Konservativismus bestimmten kämpferischen Einzelgänger in revolutionärer Umbruchszeit vor.

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Bauer, Cordula

Karriere und Diplomatie

Der französische Gesandte Hubert de Folard am Münchener Hof (1756-1776)

Karriere und Diplomatie

Der französische Gesandte Hubert de Folard war von 1756 bis 1776 am Münchner Hof akkreditiert. Am Ende seiner Dienstzeit zählte der Diplomat zu den besten Kennern des Kurfürstentums Bayern und des Alten Reichs. Die Verfasserin nimmt die Karrierebestrebungen und Kommunikationsstrategien des Gesandten in den Blick und untersucht die sich daraus ergebenden Allianzen und Spannungen im Staatsdienst. 

Die Studie wurde mit dem LMU-Forscherpreis für exzellente Studierende und mit dem deutsch-französischen Geschichtspreis für Masterarbeiten ausgezeichnet.

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Schmid, Alois

Pettendorf – Kloster der Dominikanerinnen

Die vergessene Sühnestiftung der Wittelsbacher

Pettendorf – Kloster der Dominikanerinnen

In der langen Reihe der Klöster in Bayern gehört das Priorat der Dominikanerinnen von Pettendorf (Landkreis Regensburg) zu denen, über die am wenigsten bekannt ist. Infolge der frühen Aufhebung in der Reformationszeit 1542 hat es kaum Spuren hinterlassen. Zur Vervollständigung des Bildes der bayerischen Klosterlandschaft muss unbedingt auch diesen weniger bedeutsamen Häusern Beachtung entgegengebracht werden. Auch sie leisteten einen – freilich völlig unspektakulären – Beitrag zur kirchlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung des Landes. Dies möchte am Beispiel des Klosters Pettendorf dessen erste umfassende Gesamtdarstellung seiner Geschichte aufzeigen. An mehreren Einzelpunkten erbringt sie bemerkenswerte Ergänzungen zur Geschichte Bayerns. Dazu wird das Kloster im Rahmen der Entwicklung des Landes und besonders des wechselvollen Geschehens um die alte Hauptstadt Regensburg betrachtet.

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Liebhart (ed.), WilhelmRitter (ed.), Michael

Gemeinde Sielenbach

Geschichte und Gegenwart

Gemeinde Sielenbach

Die Gemeinde Sielenbach im Landkreis Aichach-Friedberg kann mit seinen zwölf Ortsteilen auf eine über tausendjährige reiche Geschichte zurückblicken, welche heute noch in vielfältiger Weise das Ortsleben prägt. Die umfassend angelegte Ortschronik möchte dazu grundlegende Informationen liefern, aber auch das Heimatbewusstsein stärken. Thematisch erfasst werden unter anderem die Bereiche „Natur und Landschaft“, die „Geschichte bis 1800“, „Von den Altgemeinden zur modernen Gemeinde“, „Pfarrei und Kirche“, die „Wallfahrt Maria Birnbaum“, „Schule und Bildung“, „Volkskultur“, „Wirtschaft und Gesellschaft“, die „Geschichte der Ortschaften“ und schließlich bedeutende „Persönlichkeiten“.

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Pfaffel (ed.), Wilhelm

Das „Fontilegium sacrum“ des Prüfeninger Mönchs Melchior Weixer (1627)

Text, Übersetzung und Kommentar

Das „Fontilegium sacrum“ des Prüfeninger Mönchs Melchior Weixer (1627)

Die Oberpfälzer Abtei Prüfening spielt eine bedeutende Rolle in der Stadtgeschichte Regensburgs und der bayerischen Kultur- und Kirchengeschichte. Ihre wechselvolle Entwicklung beschreibt aus der Innensicht und mit vielen Quellen angereichert die Klosterchronik „Fontilegium sacrum“ des Benediktinermönches Melchior Weixer, die 1627 veröffentlicht wurde. Sie zählt zu den wichtigsten Quellenwerken zur Geschichte von Kloster Prüfening. In dieser Neuedition wird der lateinische Originaltext durch eine deutsche Übersetzung ergänzt und der Inhalt durch eine Kommentierung erschlossen.

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